File Transfer Protocol
Wer über eine Netzverbindung eine relativ grosse Menge an Daten schnell und unkompliziert übertragen möchte, nutzt heute standardmässig das File Transfer Protocol – kurz FTP. Die Datenübertragung – sowohl das Hochladen als auch Downloaden – erfolgt über einen entsprechenden Zugang, der von jedem Client über eine einfache Kommandozeile erfolgen kann. Für gewöhnlich reicht einer der gängigen Webbrowser, um mit File Transfer Protocol zu arbeiten. Das bedeutet in der Theorie kann man von jedem Computer auf einen FTP-Server zugreifen, der die entsprechenden Daten bereithält.
Für alle Benutzer, die eine etwas grafischere Oberfläche zum Umgang mit File Transfer Protocol benötigen, finden sich verschiedene Programme, die auf dem Computer oder Laptop installiert werden können. Für gewöhnlich sind diese FTP-Programme einem Ordnersystem der bekannten Computersysteme wie Windows oder Linux sehr ähnlich, so dass sich ein intuitiver Umgang ergibt. Hier gibt es auch Freeware, die sich seit einigen Jahren bewährt hat.
Technischer Ablauf des File Transfer Protocol
Möchte man mit dem File Transfer Protocol Daten übertragen, wird durch ein Kommando eine TCP-Verbindung (Transmission Control Protocol) zwischen dem Client und dem FTP-Server bzw. seinem Control Port aufgebaut. Anschliessend kann der Nutzer die jeweiligen Dateien auf dem Server auswählen und auf seinen Computer herunterladen. Alternativ ist auch das Hochladen von Daten von einem Computer zum Server möglich. Jeder Vorgang ist eigenständig, so dass sich mit jeder neuen „Kontaktaufnahme“ eine neue TCP-Verbindung aufbauen muss.
Entwicklung und heutige Nutzung von FTP
Bereits zu den Anfängen des Internets, beziehungsweise zu dessen Vorläufer dem ARPANet (militärisches Netzwerk), wurde das File Transfer Protocol entwickelt. Es diente schon damals dazu, Daten bereitzuhalten beziehungsweise den Austausch von Dokumenten und Informationen so unkompliziert wie möglich zu gestalten. Gleichfalls musste man auf keine anderen (externen) Dienste wie etwa einen E-Mail-Provider zurückgreifen. Insbesondere dann nicht, wenn es sich um sensible Informationen handelt.
Heutzutage wird das File Transfer Protocol in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft und Forschung eingesetzt: Von der Universität oder Fachhochschule, die über öffentliche Zugänge Software und Informationen bereithält, bis hin zu Marketingagenturen, die mit ihren Kunden einen grösseren Datenaustausch vornehmen wollen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass der Datenaustausch über File Transfer Protocol auch verschlüsselt erfolgen kann. Bei einer Verschlüsselung – zum Beispiel über Transport Layer Security – muss sich der Client beim Host authentifizieren. Hierzu erhält der Nutzer einen Benutzernamen sowie ein Passwort, mit dem er den Zugang zum FTP-Server erhält und einen Datenaustausch oder eine Übertragung vornehmen kann. Das ist vor allem dann ratsam, wenn wichtige Unternehmensdaten ausgetauscht werden müssen.