Früher war es der Marktschreier, der die Aufmerksamkeit der Menschen auf eine Sache gelenkt hat. Heute übernimmt Empfehlungsmarketing diese Aufgabe. Wenig überzeugt so sehr wie eine Empfehlung aus einer Quelle, die einen guten Ruf geniesst und der man vertraut. Google handhabt dies ähnlich, wenn es um Verlinkungen geht. Hier sind es jedoch von renommierten Websites ausgehende Backlinks, die als Referenz für eine andere Seite wirken und direkt in das Ranking miteinfliessen. Denn Link Popularity und Domain Popularity sind durchaus Signale für die Suchmaschine, dass eine Internetseite dem User etwas zu bieten hat.
Link Popularity – die Gesamtheit aller Links
Verweisen auf eine Website nur 10 Links, 30, 100 oder gar 1000 und noch mehr? Die Linkpopularität gibt an, wie viele Backlinks insgesamt auf eine Seite führen. Je mehr, desto besser – vorausgesetzt natürlich, es handelt sich durchweg um hochwertige Verlinkungen. Wer die Quantität über die Qualität stellt und in der Masse sich Bad Neighbourhood ans Land zieht, der erreicht hingegen das Gegenteil. Google und andere Suchmaschinen bewerten Linkprofile, die sich überwiegend aus zweifelhaften Quellen speisen oder durch Linktausch bzw. Linkkauf entstehen, eher negativ. Unter Umständen kann sogar eine Penalty erfolgen, also eine Abstrafung in den Suchergebnissen. Wichtig zu wissen ist ausserdem, dass bei der Einschätzung des Linkbuildings nicht nur die Anzahl der Backlinks zählt, sondern auch die Streuung dieser. Hier kommt die Domain Popularity ins Spiel.
Domain Popularity – wie viele unterschiedliche Empfehlungen gibt es für eine Internetseite?
Von einer Seite aus können dutzende Links auf eine andere Website verweisen, gehen die Backlinks allesamt nur von dieser Domain aus und es bestehen sonst keine weiteren Empfehlungen, dann beträgt die Domainpopularität genau 1. Nicht sonderlich aufregend. Und vor allem für Google kein Hinweis darauf, dass die Zielseite eine ausserordentliche Relevanz hat. Entscheidend ist also die Anzahl der Domains, von denen Backlinks ausgehen. Wer Links in grosser Zahl und von vielen unterschiedlichen Domains gewinnen kann, der setzt für die Suchmaschine ein Zeichen. Denn es ist ja wie bei der Mundpropaganda: Wenn viele unterschiedliche Menschen für ein Produkt oder eine Dienstleistung bürgen, dann ist dies glaubhafter, als wenn dies nur einer macht. Daher ist die Domain Popularity tatsächlich noch ein Stück wichtiger als die blosse Linkanzahl.
Allerdings gilt dies auch in diesem Fall nur, wenn die Linkquelle aus einem seriösen Umfeld stammt. Von Bad Neighbourhood in Form von Websites, die sich Keyword Stuffing, Spamming und andere Black Hat SEO-Massnahmen bedienen oder zwielichtige Anbieter, die Sex, Glücksspiel und andere anstössige Themen bewerben, sollten Sie die Finger lassen. Das ist sicherlich nicht die Nachbarschaft, in der Sie Ihre Webpräsenz wissen möchten. Auch Linkkauf und Linktausch machen sich schlecht im Linkprofil. Wenn Sie dies aus anderen Gründen tun, dann sollten Sie zumindest mit dem „sponsored“ Meta-Tag arbeiten, um das Risiko einer Abstrafung zu reduzieren.
Satellitenseiten für den Aufbau von Domain Popularity? Besser nicht
Lange Zeit war es in der Suchmaschinenoptimierung beliebt, die Domain- und Linkpopularität über Satellitenseiten zu verbessern, auch Doorway Pages oder Brückenseiten genannt. Dabei handelt es sich um Keyword Domains, die zu einem Suchbegriff mit Content ausgestattet werden. Diese Seiten werden nur für die Suchmaschinen ins Leben gerufen, um ein gutes Ranking für ein Keyword zu ergattern und Besucher beim Klicken sofort auf eine andere Seite weiterzuleiten. Entstehen mehrere solche Satellitenseiten, dann soll es so aussehen, dass es für die gewünschte Website viele Empfehlungen gibt, obwohl der gleiche Seitenbetreiber dahintersteckt. Diese Methode zur Verbesserung der Domain Popularity mag vor zehn Jahren noch funktioniert haben. Mittlerweile durchschaut Google allerdings solche SEO-Tricks und wertet diese als eine Art Linkstausch und damit als Manipulation. Die Indizien, die auf ein Netz von Satellitenseiten hindeuten, sind auch rasch zu erkennen:
- Gleiche IP
- Gleicher Webhoster
- Das gleiche Impressum auf allen Seiten
- Inhalte aller Seiten werden über einen Kanal geteilt (etwa Social Media)
- Alle Seiten sind einem Webmaster Tools Konto zugeordnet
- Identisches Webdesign
Grundsätzlich raten wir also davon ab, auf diese SEO-Methode zu setzen. Die bessere Alternative zu Satellitenseiten sind Landingpages, die im Rahmen von Kampagnen eingesetzt werden, nicht primär dem Linkbuilding dienen und mit hochwertigem Content aufwarten, der ein bestimmtes Kundenbedürfnis erfüllt.
Hochwertiges Content Marketing zum Aufbau von Link- und Domain Popularity
Der zielführende Weg zur hohen Linkpopularität und Domainpopularität führt nach wie vor über wertvollen Content. Wer wirklich Kundenbedürfnisse erfüllt, Inhalte mit Informationsgehalt und Mehrwert anbietet, steigert seine Chancen erheblich, von verschiedenen Domains aus verlinkt zu werden. In diesem Zusammenhang sind aufrechte Kooperationen mit anderen Portalen und Firmen natürlich von Vorteil. Wer es ausserdem schafft, sich als Experte in einem Themenfeld zu etablieren, kann Gastbeiträge verfassen und über die Backlinks generieren. Dieses Vorgehen ist ohnehin zu empfehlen, da Google immer stärker dazu übergeht, tiefgehenden Content zu honorieren. Wer dies beherzigt und ein Gespür dafür entwickelt, was seine Zielgruppe sucht und welche Fragen diese beantwortet haben möchten, der wird darüber seine Domain Popularity automatisch erhöhen. Wer dann noch Inhalte bereitstellt, die User in ihren Bann ziehen, die Verweildauer erhöhen und zu Conversions oder Leads führen, der macht in seiner SEO-Strategie viel richtig.
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