Mit der Einführung des Google Consent Mode v2 steht die digitale Welt erneut vor einer großen Veränderung. Diese neue Art, Einwilligungen zu sammeln, ist nicht nur eine Antwort auf die fortschreitenden Datenschutzvorschriften, sondern ändert auch die Online-Marketing-Strategien für Unternehmen, die weiterhin online erfolgreich sein möchten. Was für Shopware-Profis im ersten Moment nur wie das Update eines Plugins daherkommt, hat weitreichende Folgen für das Tracking der Kundschaft. Und dies wiederrum betrifft hauptsächlich nicht nur die Suchmaschinenwerbung, sondern auch alle Online-Marketing-Aktivitäten, die mit dem Verhaltenstracking mittels Google Analytics arbeiten. Onlineshopbetreiber müssen sich also zwangsläufig mit dem Thema befassen und die Anforderungen, die Google Consent Mode v2 an Sie stellt, umsetzen. Im folgenden Artikel liefern wir grundlegende Informationen und klären, wie Ihr Shopware-Shop der neuen Richtlinie gerecht werden kann und welche Chancen die Implementierung für Onlineshops bereithält, trotz verschärfter Datenschutz-Politik.
Worum handelt es sich bei Google Consent Mode v2
Google Consent Mode v2 ist eine Weiterentwicklung von Googles Framework zur Unterstützung von Webseitenbetreibern bei der Einhaltung von Datenschutzvorschriften, wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der Europäischen Union. Die Technologie ermöglicht es Websites, die Nutzung von Google-Diensten wie Analytics und Ads anzupassen, basierend auf dem Zustimmungsstatus der Nutzer für verschiedene Arten der Datenverarbeitung.
Technisch betrachtete Möglichkeiten
Technisch gesehen bietet der Consent Mode v2 Webentwicklern die Möglichkeit, die Funktionsweise von Google-Tags dynamisch zu steuern. Er nutzt zwei neue Konfigurationseinstellungen, ad_storage und analytics_storage, die es ermöglichen, die Speicherung und Nutzung von Cookies für Werbung und Analysezwecke zu steuern. Wenn ein Nutzer beispielsweise der Verwendung von Cookies für Werbezwecke nicht zustimmt, verhindert die Einstellung ad_storage: ‚denied‘, dass Google Ads Cookies setzt, die für die Personalisierung von Anzeigen und das Conversion-Tracking verwendet werden. Darüber hinaus führt der Consent Mode v2 weitere Parameter ein: ad_user_data und ad_personalization ermöglichen eine feinere Steuerung der Nutzerdatenverarbeitung. Diese Parameter erlauben es Webseitenbetreibern, spezifische Einwilligungen für die Verarbeitung von Werbedaten und die Personalisierung von Anzeigen zu verwalten. So kann eine Onlineshop beispielsweise die Erfassung anonymisierter Analyseinformationen fortsetzen, während die Verwendung dieser Daten für personalisierte Werbung eingeschränkt wird, sofern der Nutzer seine Zustimmung verweigert hat. Das System der Zustimmung wird also auch flexibler.
Mehrwert ohne Consent
Der Consent Mode v2 arbeitet mit einem Mechanismus, der die Funktionalität der Google-Dienste an den Zustimmungsstatus der Nutzer anpasst, ohne dass die grundsätzliche Funktionsfähigkeit der Webseite beeinträchtigt wird. Beispielsweise können Conversion-Messungen in Ads und Analytics auch dann fortgesetzt werden, wenn Nutzer der Verwendung von Cookies nicht zustimmen, indem auf modellbasierte Schätzungen zurückgegriffen wird, die weniger präzise sind, aber dennoch wertvolle Einblicke liefern.
Sie tun also gut daran, den Google Consent Mode v2 als fortschrittliches Werkzeug zu sehen, das Webseitenbetreibern hilft, ein Gleichgewicht zwischen Datenschutzanforderungen und den Bedürfnissen des digitalen Marketings zu finden, indem es flexible und konfigurierbare Optionen für die Einhaltung von Nutzerzustimmungen bietet.
Wichtige Fristen und Anforderungen für die Implementierung gibt es?
Die Implementierung des Google Consent Mode v2 stellt eine alternativlose Anpassung für Unternehmen dar, die professionelles Online-Marketing machen. Wer sich noch gar nicht mit dem Thema befasst hat, der sollte nun schnell handeln, denn die Fristen sind schon ziemlich nahe. Offiziell heißt es, dass die Nutzung ab März 2024 verpflichtend ist. Shopbetreiber, die den Übergang reibungslos gestalten, potenzielle Strafen ausschließen und Einbußen in der Kampagneneffizienz vermeiden wollen, können sich natürlich professionelle Unterstützung sichern.
Jetzt Beratungstermin vereinbaren
Sowohl für Websites, die Mess-Tags für Google-Dienste wie Google Ads Conversion-Tracking und Google Analytics 4 verwenden, als auch für Apps, die Google SDKs integriert haben, ist eine Überarbeitung und Anpassung erforderlich, um den neuen Standards gerecht zu werden. Auch für das Hochladen von Daten aus Offline-Quellen an Google, wie beim Offline Conversion-Tracking oder Daten zu Ladeneinkäufen, ist eine Anpassung notwendig. Dies betrifft auch Uploads aus CRM-Systemen, die für die Zielgruppenbildung und das Conversion-Tracking verwendet werden.
Das könnte ohne korrektes Consent Mode im März 2024 passieren
Eine der wesentlichen Änderungen, die Google für März 2024 angekündigt hat, betrifft die Notwendigkeit, den Consent Mode v2 für die Nutzung personalisierter Anzeigen zu implementieren. Ab diesem Zeitpunkt werden ohne den fachgerechten Einsatz des Modes grundlegende Funktionen wie die Nutzung von Remarketing-Listen für Ads und die Befüllung von Analytics 4.0-Audiences mit Nutzern, die ihre Einwilligung gegeben haben, nicht mehr möglich sein. Diese Änderung unterstreicht die Bedeutung der fristgerechten Anpassung von Online-Marketing-Strategien, um eine Unterbrechung der Werbeaktivitäten und eine Beeinträchtigung der Zielgruppenansprache zu vermeiden.
Ende 2024 – Conversion Tracking
Ein weiterer entscheidender Punkt ist das Ende der Möglichkeit, Conversion Tracking ohne den Google Consent Mode durchzuführen, das für Ende 2024 angekündigt wurde. Für Werbetreibende bedeutet dies, dass die Einwilligung der Nutzer eine zwingende Voraussetzung für die Messung von Conversions und die effektive Steuerung von Google Ads-Kampagnen wird. Die Anpassung an diese Anforderungen ist essentiell, um negative Auswirkungen auf die Kampagnenleistung und das Werbebudget zu vermeiden.
Empfehlungen zur Umsetzung von Consent Mode v2
Die Implementierungsfrist bis März 2024 unterstreicht die Dringlichkeit für Onlineshops. Auch wenn noch nicht genau klar ist, welche Konsequenzen ein Nichtbeachten hat, empfehlen wir, sich zeitnah um die Umsetzung zu kümmern. Wer das nicht tut, riskiert neben Funktionseinschränkungen sogar Strafen. Besonders Google-Ads werden ohne aktuelle Consent-Version einige Optionen fehlen. Dazu zählen sicher Zielgruppen-Listen und Remarketing-Möglichkeiten.
Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden und alle Marketing-Möglichkeiten nutzen zu können, braucht das bestehende Cookie Consent Tool ein Update. Hier wird ein Cookie Consent Tool benötigt, dass den Google Consent Mode v2 unterstützt. Je nach Shopware Version könnte dies z.B. das ACRIS Cookie Consent Tool (SW5/SW6) sein.
Darüber hinaus muss das eingesetzte Google Tracking angepasst werden, damit es ebenso den Consent Mode v2 unterstützt. Für unser arboro GA4 Tracking Plugin für Shopware 5 wird bald ein entsprechendes Update zur Verfügung stehen. Aktuell arbeiten wir zudem an einer Variante für Shopware 6. Selbstverständlich können auch andere Plugins die korrekte Umsetzung von Consent Mode v2 in Ihrem Shopware-Shop leisten. Hier prüfen wir gerne Machbarkeit und Aufwand des bei Ihnen eingesetzten Tools oder beraten Sie auf der Suche nach passenden Tools.
Consent v2 als Chance anstatt als Ärgernis betrachten
Das Datenwirrwarr rund um die Zustimmungen verstehen die meisten Nutzer ohnehin nicht ganz und sind eher vorsichtig und misstrauisch. Vielleicht tun Onlineshops und andere Unternehmen also gut daran, Consent Mode v2 als Chance auf mehr Transparenz und vertrauensbildende Maßnahme zu sehen. Zuletzt erlaubt das Modell zur Rekonstruktion von Daten, das Google Consent Mode v2 mitbringt, eine präzise Schätzung, dort wo ein Nutzer eigentlich Tracking ablehnt. Im Advanced Modus des Consent Mode v2 erfolgt trotz fehlender Nutzereinwilligung die Übermittlung von Pings an Google-Server. Diese ermöglichen es, aggregierte und anonymisierte Daten zu sammeln, die dann für Modellierungen genutzt und an Google Analytics sowie Ads übertragen werden. Diese Daten helfen, trotz fehlender Cookie-Informationen, Conversion- und Verhaltensmodellierungen durchzuführen, was eine genauere Analyse und Optimierung von Marketingmaßnahmen ermöglicht, ohne dabei persönlich identifizierbare Informationen zu speichern. Wir empfehlen ausdrücklich den Advanced Modus und setzen diesen gerne in Ihrem Shopware Shop um. Besprechen Sie die Implementierung von Google Consent Mode v2 gerne mit unseren Shopware Experten.